Wie viele Vitamine gibt es insgesamt?

Wie viele Vitamine gibt es insgesamt?

Vitamine sind essenzielle Bausteine die an etlichen Funktionen in unserem Körper beteiligt sind. Ohne sie könnten wir, und viele andere Lebewesen nicht überleben. Die Entdeckung der Vitamine war ein Meilenstein in Chemie und Fachmedizin. So  wurden anfangs des 19ten Jahrhunderts die einzelnen Vitamine entdeckt uns isoliert. Das Erste war 1912 das Vitamin B1 oder auch noch als Thiamin bezeichnet.

Was sind Vitamine?

Der polnische Biochemiker Casimir Funk nahm 1912 an, dass alle lebensnotwendigen Stoffe eine NH2-Gruppe enthielten. Er prägte deshalb den Begriff „Vitamin“, aus lateinischen “vita” für Leben und “amin” für stickstoffhaltig. Spätere Untersuchungen zeigten aber, dass bei Weitem nicht alle Vitamine stickstoffhaltig sind. Beispiele hierfür sind das Vitamin A (Retinol) und das Vitamin C (Ascorbinsäure).

Insgesamt unterscheiden wir 13 verschiedene Vitamine die für den Menschen essentiel sind und zu denen auch die Provitamine gehören.

Viele der Vitamine kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen. Diese Fähigkeit ist uns mit den Jahrtausenden der Evolution verloren gegangen. Deshalb ist es essenziell, also lebenswichtig, dass wir sie mit der Nahrung aufnehmen. Beim Menschen werden aus 13 Vitaminen lediglich 3 von unserem Körper selbst hergestellt. Zu diesen zählen das Niacin, das aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt werden kann, das Vitamin K welches im Darm teilweise mithilfe der Darmbakterien hergestellt wird und das Vitamin D (D3), sofern der Körper ausreichend Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.

Die anderen 10 kann der Organismus somit nicht selbst herstellen.

Vitamine

Vitamine sind also an vielen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt. Ihre Aufgabe besteht in einer Regulierung der Verwertung von Kohlenhydraten, Proteinen und Mineralstoffen. Sie sorgen somit auch für die Energiegewinnung, sodass unser Körper alle seine Aufgaben erfüllen kann. Vitamine stärken zudem das Immunsystem, neutralisieren freie Radikale, schützen Zellen vor dem Absterben und sind unverzichtbar beim Aufbau neuer Zellen, Blutkörperchen, Gewebe, Knochen und Zähnen um nur einige Funktionen zu nennen.

Sie werden in 2 Klasse aufgeteilt, die fettlöslichen und die wasserlöslichen Vitamine.

Fettlöslich

  • Vitamin A (Retinol)
  • Vitamin D (Calcitriol)
  • Vitamin E (Tocopherol)
  • Vitamin K (K1, K2)

Wasserlöslich

  • Vitamin C (Ascorbinsäure)
  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Nicotinsäure, Niacin)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B7 (Biotin, Vitamin H)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)

Provitamine

Provitamine sind Vorstufen der Vitamine und müssen erst noch in diese umgewandelt werden, um für den Körper von Nutzen zu sein.

  • Provitamin A (α-, β- und γ-Carotin und β-Cryptoxanthin) als Vorstufe des Vitamin A
  • Dexpanthenol kann zu Pantothensäure (Vitamin B5) umgewandelt werden.
  • Provitamin D2 (Ergosterin) ist eine Vorstufe des Vitamin D2 (Ergocalciferol).
  • 7-Dehydrocholesterol entsteht in der Haut durch UVB-Strahlung das Provitamin D3

Vitamine und Wirkung

Die Wirkungsweise von Vitaminen in unserem Körper sind sehr vielfältig. So sind sie an tausenden an Prozessen und Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Sie interagieren untereinander aber auch mit vielen anderen Stoffen wie den Mineralien und Spurenelemente. Hier sind nun nur einige Beispiele herangeführt.

  • Vitamin E agiert mit Vitamin C; ohne dieses wirkt Vitamin E sogar schädlich
  • Vitamin A interagiert mit Vitamine C; ohne dieses wirkt Vitamin A auch schädlich
  • Vitamin D wirkt zusammen mit Kalzium und hilft neues Knochengewebe zu bilden

Dosierung und Bioverfügbarkeit

Die vorgeschlagene Tagesdosis von Vitaminen wird von der Europäischen Kommission in der Verordnungen (EU) Nr. 1169/2011 geregelt. Dabei ist dies lediglich ein Richtwert, da der eigentliche Bedarf von Person zu Person variieren kann. 

Vitamine können zudem in verschiedenen Formen vorkommen. So gibt es Beispielweise mehrere Formen von Vitamin B12 von denen einige vom menschlichen Körper gut aufgenommen werden. Andere wiederum können nur schlecht verwertet werden. Man spricht hier auch von der sogenannten Bioverfügbarkeit. Allgemein wird aber nie die volle Zahl an zugeführten Vitaminen vom Körper aufgenommen. Dies ist bedingt durch die komplexen Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper.

Vitamine in der heutigen Ernährung

Sicher ist, dass es heute eine nie gesehene Vielfalt und Auswahl an Lebensmittel gibt. Früher, also vor 100 Jahren und mehr, war Vitaminmangel der Ursprung vieler Krankheiten. Heutzutage sind Krankheiten die auf Vitaminmangel zurückzuführen sind jedoch sehr selten. Trotzdem sollte man den heutigen Umschwung in der Produktion wie Monokulturen und Massenherstellung kritisch betrachten.

Viele Vitamine kann der Körper nicht selbst herstellen

Viele Lebensmittel sind durch Züchtung und diese Massenherstellung geprägt. Gemüse, Obst und tierische Lebensmittel werden durch Zugabe chemischer Stoffe darauf optimiert um möglichst viel und schnell Erträge zu bringen, denn Ertrag = Geld. Diese Weise der Lebensmittelproduktion hat auch seine Auswirkungen auf deren Zusammenstellung. So müssen Pflanzen sich nicht mehr gegen Schädlinge schützen da diese mit Pestiziden in Schach gehalten werden. Sie produzieren so weniger eigene Pflanzenstoffe, um sich zu schützen. Zudem sind konventionelle Ackerböden meist von schlechter Qualität und mit chemischen Nährstoffen angereichert. Tiere werden in Massenhaltungen gezüchtet, wiederum mit chemischen Stoffen (wie Antibiotika) behandelt und erhalten oft eine mangelnde, nicht artspezifische Ernährung.

Natürliche Vitamine

Jeder sollte sich dies vor Augen halten und sich selbst ein Bild und seine Meinung bilden über die doch so große Vielfalt an Lebensmittel, die wir zur Auswahl haben.

Unsere Produkte greifen deshalb vorwiegend auf hochwertige Erzeugnisse zurück sowie bioaktive Vitaminformen. Sie garantieren eine bessere Qualität, sind schadstoffarm und enthalten höhere Mengen an natürlichen Pflanzenstoffen.


Quellen:

https://ec.europa.eu/food/safety/labelling_nutrition/vitamins_minerals_en

http://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=celex%3A32011R1169

https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin